Diagnose Bandscheibenvorfall: Standard-OP oder minimalinvasive endoskopische Operation?

Quelle: Artikel SonntagsZeitung [PDF]

Wenn konservative Therapien bei einem Bandscheibenvorfall nicht helfen, kann eine OP nötig sein. Welche Vorteile hat ein minimalinvasiver endoskopischer Eingriff? Und wie sind die Erfolgsaussichten?

PD Dr. med. Burkhardt

Minimalinvasive endoskopische Bandscheibenchirurgie

Vorteile auf einen Blick:

  • kleine Hautinzision (ca. 1,5 cm)
  • kurze OP-Dauer (< 1h)
  • Schonung der Muskeln, Bänder und Sehnen
  • schnelle Genesung der Patientinnen und Patienten und kurzer stationärer Aufenthalt
  • geringer Blutverlust
  • reduziertes Risiko einer postoperativen Infektion durch permanente Spülung des OP-Gebiets und damit ein Auswaschen von Entzündungsfaktoren
  • limitierter Bedarf an postoperativen Schmerzmedikamenten

Ein Bandscheibenvorfall (Diskushernie) wird in der Regel durch den natürlichen Abnutzungsprozess verursacht. Die Bandscheiben verlieren ihren Flüssigkeitsgehalt, werden spröde und rissig. Solche Abnutzungen sind Teil des normalen Alterungsprozesses.

Konservative Therapie

Die konservative Therapie, eine nicht-operative Behandlung, besteht aus schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, oft kombiniert mit Physiotherapie. Erst wenn alle konservativen Therapieoptionen ausgeschöpft sind und diese zu keiner wesentlichen Beschwerdelinderung geführt haben oder wenn sich während der laufenden konservativen Therapie neurologische Ausfälle einstellen, sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden.
Eine Operation ist aber sofort nötig, wenn die Nerven so stark beeinträchtigt sind, dass ausgeprägte Lähmungserscheinungen beispielsweise an den Beinen auftreten oder auch dann, wenn die Blase oder der Darm nicht mehr richtig funktionieren.

Bandscheibenchirurgie: Fortschritte

Die Bandscheibenchirurgie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant weiterentwickelt. Ein Ziel: das Gewebetrauma im Rahmen des operativen Zugangs reduzieren. Ein Teil der Weiterentwicklung waren die endoskopischen Operationstechniken. Bei dieser operativen Technik wird die Kamera durch einen minimalinvasiven Zugang, nur wenige Millimeter vom komprimierten Nerven platziert. Dank der gewinkelten Optiken können auch schlecht einsehbare Ecken des Operationsareals ausgeleuchtet und somit alle wichtigen anatomischen Strukturen dargestellt werden. Dadurch konnten der Hautschnitt und der operative Zugang für spezielle Erkrankungen minimiert werden. Des Weiteren hat die Entwicklung der Monitore die operative Sicherheit erhöht, indem die Schärfe und Detailtreue wesentlich verbessert worden sind.

Endoskopische Bandscheiben-OP

Anhand eines hochauflösenden Endoskops und gewinkelter Optiken kann der Wirbelsäulenchirurg über einen minimalinvasiven Zugang die Nervenstrukturen gut erkennen. Dank stetiger Forschung und Weiterentwicklung dieser Methodik ist die Operation einer Wirbelsäulenerkrankung ohne Verletzung der wichtigsten Ansätze der Rückenmuskulatur durchführbar. Die Narbenbildung im Gewebe sowie rund um die Nerven wird auf ein Minimum reduziert. Da es sich um eine anspruchsvolle Operation mit technischer Finesse handelt, bedarf es an Erfahrung, um diese sicher und risikoarm durchzuführen. In erfahrenen Händen gibt es selten schwere Komplikationen. Diese minimalinvasive Technik wird im Wirbelsäulenzentrum Zürich von Chirurgen mit jahrzehntelanger Erfahrung eingesetzt.

Mikrochirurgische Operation

Je nach Lage der Nerven komprimierenden Struktur und der Abnutzung der Wirbelsäule, ist ein minimalinvasives endoskopisches Verfahren nicht immer die Methode der ersten Wahl. In diesen Fällen kann als Alternative die mikrochirurgische Standard-OP gewählt werden.

Nachbehandlung und Rehabilitation

Nach der Operation ist eine rasche Mobilisation geplant und entsprechend dem Genesungsprozess wird die weitere Therapie individuell mit dem Patienten, der Patientin koordiniert. Bereits nach einer Woche können Bürotätigkeiten wieder aufgenommen werden, in einzelnen Fällen auch schon wenige Tage nach der endoskopischen Bandscheiben-OP. Den Spezialisten des Wirbelsäulenzentrums Zürich steht ein breites Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung, Patienten mit einem Bandscheibenvorfall wieder zu weitgehender Schmerzfreiheit und Mobilität zu verhelfen.

Fachveranstaltung
Wirbelsäulen-Symposium

30. Januar 2025
Das erste interdisziplinäre Hirslanden Wirbelsäulen-Symposium bietet wertvolle Einblicke in die Behandlung von Wirbelsäulenleiden. Anhand fallbasierter Verläufe werden unterschiedliche Konzepte diskutiert.

Massgeschneiderte Therapie an der Wirbelsäule

Tagesanzeiger, 15. Juni 2024
Für den Erfolg einer Behandlung ist die individuell ausgerichtete Therapie essenziell. PD Dr. med. B. Burkhardt erklärt, welche Aspekte das Ergebnis einer OP beeinflussen.

Fachveranstaltung – 6. ISMISS & 16. MISS Summit Forum

Aichi, Japan – 15. – 16. März 2024
Anlässlich der 6. Tagung der internationalen Gesellschaft für Minimal Invasive Spine Surgery (ISMISS) und der 16. Tagung der Minimally Invasive Spine Summit (MISS), in Aichi, Japan, hat PD Dr. med. B. Burkhardt zu minimalinvasiven endoskopischen Wirbelsäulenchirurgie referiert. Während dieses Kongresses stellte Dr. Burkhardt, als ISMISS National Representative Schweiz, seine Erfahrungen und Ergebnisse dieser zukunftsweisenden und gewebeschonenden Operationstechnik dem fachkundigen Publikum zur Diskussion vor.

Nackenschmerzen mit Ausstrahlung: Muskelverspannungen oder Diskushernie?

Tagesanzeiger, 09. März 2024
Nur sehr selten weisen Nackenschmerzen auf eine ernsthafte Erkrankung hin. PD Dr. med. B. Burkhardt erklärt, bei welchen Symptomen eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte.

Spinale Neurochirurgie: Vom Fortschritt profitieren

Tagesanzeiger, 26. August 2023
Wichtig für eine wirksame Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule ist eine moderne Wirbelsäulenchirurgie. Gehört der minimalinvasiven endoskopischen Operationstechnik die Zukunft?

Endoskopie und minimalinvasive Wirbelsäulenchirurgie – PD Dr. med. Benedikt Burkhardt im Tagesanzeiger-Gesundheitsportal

Tagesanzeiger Gesundheitsportal, 28. Mai 2023
Die moderne und schonendste Technik der Wirbelsäulenchirurgie – auch Schlüssellochchirurgie genannt – wird am Wirbelsäulenzentrum Zürich mit langjähriger und bewährter Erfahrung angewendet.

Fachveranstaltung
38. International ISMISS Course
Zürich

10. – 11. Februar 2023
Weiter- und Fortbildungsveranstaltung für Ärzte:
Das Wirbelsäulenzentrum der Klinik Hirslanden richtet den 38. International Course for Minimal Intervention in Spine Surgery (ISMISS) aus. Diese seit 40 Jahren bestehende Fortbildungsveranstaltung des ISMISS befasst sich ausschliesslich mit minimalinvasiven Therapieoptionen für Erkrankungen an der Wirbelsäule.

PD Dr. med. Benedikt Burkhardt in der Sonntagszeitung

SonntagsZeitung, 18. Dezember 2022
Diagnose Spinalkanalstenose. Konservative Behandlung oder Wirbelsäulen-OP?
Ist der Wirbelkanal in der Lendenwirbelsäule verengt, entstehen oft starke Schmerzen. Welche Vorteile ein endoskopischer Eingriff bringt und wie die Erfolgsaussichten sind, erläutert PD Dr. Benedikt Burkhardt.

Fachveranstaltung
Hirslanden Academy
Neue Therapieansätze in der Chirurgie

24. November 2022
Interdisziplinäre Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte, Spezialistinnen und Spezialisten

Bandscheibenvorfall – Eine allfällige OP ist nur ein Teil der Therapie

Schweizer Illustrierte, 05. August 2022
Ohne sie wären wir steif: Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbeln und sorgen dafür, dass unsere Wirbelsäule beweglich ist. Mit zunehmendem Alter kann es jedoch zu einem Verschleiss kommen. Ein Experte erklärt, wie wir bei einer Diskushernie richtig reagieren.